Introduction
by John Steinbach
Wenn die Geschichte der Bewegung der Völker für Gerechtigkeit und Frieden des späten 20sten Jahrhunderts geschrieben wird, dann ragt daraus die Figur von Dac weit heraus. Dieser ungewöhnliche Freiheitskämpfer steht beispielhaft für den Geist und den Charakter jener aufregenden Zeiten. Vor einem Hintergrund von Waisen- häusern und Internatsschulen stieg Dac im Alter von 19 Jahren auf zu einem der Hauptanführer der Attica Rebellion, und wir arbeiteten damals gemeinsam gegen die für den 6. Juli 1986 angesetzte Zwangsumsiedlung von 14 000 Dineh (Navajo) Schafhirten aus ihrer angestammten Heimat in der Big Mountain Region, um den Weg frei zu machen für Kohleabbau Dac hatte eine Delegation traditioneller Dineh und Hopi nach Washington, D.C. gebracht, und meine Frau, Louise Franklin-Ramirez, und ich verhalfen ihnen zu einem Interview bei WHUR-TV Evening Exchange, einem preisgekrönten öffentlichen Programm der Howard Universität unter der Leitung von Kojo Nambe. Dac kam zusammen mit Roberta Blackgoat ins Studio, einer Anführerin des Dineh Widerstands, sowie ihrem Anwalt Lew Guruwitz und Earl Pela, einem der Hopi Ältesten. Uns gegenüber sass Ross Swimmer, der Direktor des Büros für Indianerangelegenheiten. Dac und Lew beschuldigten die US Regierung des Völkermords, während Roberta und Earl die einfache und bewegende Geschichte geistiger und kultureller Zerstörung erzählten. Dac war herrlich, und zur Schande des BIA erhoben sämtliche Anrufer denselben Vorwurf des Völkermords. Mit der Veröffentlichung des Titels "Von Attica bis Gustafsen Lake" erzählt Dac nun seine eigene Geschichte, die reicht von seiner eigenen zentralen Rolle beim Aufstand von Attica, von Genienkeh, von Oka, von Gustafsen Lake bis hin zu seinen zahlreichen politischen Organisationstriumphen. Bis zum heutigen Tag bleiben die Demos gegen Völkermord vom 6. Juli 1986 am Big Mountain, sowie am 12. Oktober 1992 der Protest bei den UN zum 500. Jahrestag der Invasion von Turtle Island durch Kolumbus, beide im wesentlichen organisiert durch Dac, die grössten Proteste für die Selbstbestimmung der Indianer, die jemals in den USA stattgefunden haben. Wenn je die Geschichte von Dacajeweiah verfilmt wird, wird es kaum mit weniger abgehen als einer Roots-ähnlichen Miniserie mit zwölf Episoden. Kindheit und Jugend Dac war damals gerade 7, als sein Vater, ein Anstreicher für USRubber, zusammen mit zehn anderen Mitarbeitern, gezwungen wurde, in einen grossen Vorratstank einzusteigen und diesen mit Farbe zu besprühen, ohne jeglichen Atemschutz oder andere Vorsorge. Alle elf Männer starben und Dac und seine drei Schwestern waren vaterlos, die Mutter mittellos. Die Geschwister wurden zwangsweise aus der Fürsorge der Mutter entfernt und in Waisenhäusern und Gruppenheimen untergebracht. Dac sagt heute, dass sein Widerstand gegen diese unterdrückenden und erniedrigenden Umstände dazu führten, dass er von den Behörden als unkorrigierbar abgestempelt wurde. Im Alter von 17 fand Dac sich bei Anbruch des harten Büffelwinters obdachlos Vor lauter Hunger und Kälte entschloss er sich, einen Laden auszurauben. Natürlich schnappte ihn der Ladenbesitzer sogleich und fütterte ihm ein Butterbrot, während sie auf die Polizei warteten. Obwohl dies seine erste kriminelle Tat war, wurde Dac zu 4 Jahren Gefängnis verurteilt. Zwei harte Jahre in der staatlichen Elmira Reformschule machten Dac noch entschlossenerer, dem brutalen rassistischen Verwahrungssystem von New York Widerstand zu leisten, sodass er bald bei den Behörden als Unruhestifter verschrieen war. In Elmira begegnetet er auch zum erstenmal Aktivisten der Antikriegsbewegung, der Native American Bewegung, der Schwarzen Befreiungs- und der Bewegung für die Unabhängigkeit von Puerto Rico, und begann so sein politisches Bewusstsein zu formen, welches ihn für die nächsten 30 Jahre leiten sollte. Dac erinnert sich: "Uns wurde allmählich klar, dass wir die Opfer eines Systems waren, welches unsere Bedürfnisse ausser acht liess, und so fingen wir an, alle möglichen Ideen von revolutionärem Widerstand und Umsturz des rücksichtslosen Systems zu hegen." Mit 19, nur Monate entfernt vom Entlassungstermin auf Bewährung, fasste Dac den verhängnisvollen Entschluss, die Umlegung in das notorische US Gulag namens Attica zu beantragen, um so näher an seiner Heimat zu sein. Attica Attica war sogar in dem brutalen, erniedrigenden System der Staatsgefängnisse der siebziger Jahre berüchtigt. Das Zuchthaus selbst war grotesk überbelegt und die Gefangenen mussten mit einem Tagessatz von 62 Cent ihr Leben fristen. Obwohl eine beträchtliche Mehrheit der Insassen Farbige waren, bestand das gesamte Wachpersonal aus Weissen, oft offen rassistisch. So wurde gemeldet, dass der Anstaltsleiter ein aktiver Anführer des örtlichen Ku Klux Klan war. Überfälle und Morde an Gefangenen waren normale Vorkommnisse. Obwohl erst 19, war der durch zwei Jahre Elmira gehärtete Dac entschlossen, sich nicht einschüchtern zu lassen. Er konnte kaum ahnen, dass Attica nur 17 Tage später buchstäblich zur Hölle auf Erden werden sollte. George Jackson war für viele Revolutionäre ein Held, auch für Dac. Als Gefangener von San Quentin in California hatte er zwei radikale Bücher geschrieben und war anerkannt als einer der Hauptsprecher der Schwarzen Befreiungsbewegung und für die Rechte der Gefangenen. Als George Jackson durch ein Komplott der Autoritäten von San Quentin ermordet wurde, schlugen die Schockwellen durch das gesamte amerikanische Gefängnissystem. Die 1200 Insassen von Attica gingen auf Hungerstreik, was die Wächter sowohl verärgerte wie verängstigte. Am Tag darauf, um unter den Gefangenen Zwietracht zu säen, versuchten die Wärter, einen Rassenkrawall auszulösen, indem sie einen Schwarzen gegen einen Weissen aufhetzten. Als der weisse Gefangene seinen schwarzen Freund verteidigte, wurden beide ins Loch geschickt, was jedoch durch Dac und andere Gefangene verhindert wurde. Anschliessend wurden die beiden nach dem Einschluss aus ihren Zellen geholt, und zusammen mit mehreren anderen Beteiligten (allerdings nicht Dac) ins Loch geworfen. Die Bühne war bereitet für einen Aufstand. Dac erinnert sich, wie er zusammen mit Sam Melville, einem Anführer des Weather Untergrunds, im Gang einem Oberaufseher begegnete. Sam und ein schwarzer Sprecher konfrontierten den Beamten wegen der Bestrafungen der anderen. Als der Aufseher mit allen möglichen Ausreden kam, wurde er niedergeschlagen und Dac schrie: "Jetzt übernehmen wir! Jetzt geht's los! Aufstand!" Sofort legten alle 1200 Mann los mit Aufruhr, und bald hatten sie das Gefängnis unter Kontrolle. Zu Beginn des Aufstands wurde ein Wärter, William Quinn durch Unfall verletzt und starb wenige Tage später. Sein tragischer Tod sollte später in Dac's Geschichte eine wichtige Rolle spielen. Der Aufstand dauerte fünf Tage, und von Anfang an organisierten sich die Insassen in Komitees und zeigten der Welt das wahre Gesicht der Demokratie. Dac:" Zum allererstenmal hört jetzt endlich der Rest der Welt, wie's in Amerikas Strafsystem wirklich zugeht." 50 Wächter in Gefangenenkleidung waren das Verhandlungspfand. Der Staat akzeptierte schliesslich 28 Bedingungen, verweigerte jedoch die kritische und unabdingbare Forderung nach Blankoamnestie für alle Beteiligten. Es kam zum Patt, und Gouverneur Nelson Rockefeller gab die Anweisung zum Angriff. Als diese Entscheidung gefallen war, wurde eine Truppe von 1000 schwer bewaffneten state troopers' vom Angriff auf die Mohawk Indianer in der Onandaga Reservation, die eine Erweiterung des Highway 81 verhindern wollten, abgezogen. (Später berichteten die Mohawk Krieger, dass während des Attica Massakers die Trommeln im Longhouse den Ehrengesang von selbst zu trommeln begannen.) Es hatte geregnet und Dac sah Wellen von rotbefrackten Staatspolizisten von oben kommen, während ein Hubschrauber über dem Gefängnishof das Herausrücken der Geiseln forderte. Auf einmal warf der Hubschrauber mehrere Kanister des von den Vereinten Nationen geächteten Giftgases CN4 ab, und die angreifenden Polizisten öffneten das Feuer. An diesem Tag wurden an die 15.000 Runden Munition verschossen, und als der Rauch verwehte, waren 43 Mann tot: 11 Wärter und 32 Gefangene, alle durch Polizeifeuer erschossen. Viele Augenzeugen haben die Metzelei und Brutalität jenes Tages beschrieben. Dac beschreibt, wie Gefangene um ihr Leben betteln und kaltblütig niedergestreckt werden. Er beschreibt, wie Gefangene in Gräben voll Urin und Fäkalien gezwungen, mit einem X gekennzeichnet und schliesslich rücklings erschossen werden. Dac selbst wurde dreimal angeschossen und wäre umgekommen, hätte nicht ein Gewehr versagt. Alles in allem war Attica ein kriminelles Massaker, doch war Dac der einzige, der je verurteilt und bestraft wurde. Eineinhalb Jahre nach Attica wurde Dac des Mordes an dem Wärter Quinn beschuldigt und zu 20 Jahren bis lebenslang verurteilt. (Er wäre zum Tod verurteilt worden, hätte nicht das oberste Gericht soeben die Todesstrafe für illegal erklärt.) Während Dac vor seiner Verurteilung noch auf Kaution frei war, wurde er nun zum erstenmal in die organisierte Bewegung verwickelt. Er fuhr nach Genienkeh, einem Mohawk Lager für Überlebenstraining , wo er ein Mitglied der Mohawk Kriegergesellschaft wurde. Er beschreibt, wie die Mohawk Krieger, in weissen Tüchern zur Tarnung im Schnee, mehrere Hunderte State Troopers überlisteten und zum Rückzug zwangen. In Genienkeh traf Dac auch seine erste Frau Alicia, die Mutter seiner Söhne John und Nikosa. Dacajeweiah verbrachte 5 Jahre im Gefängnis für den Mord an Quinn. Insgesamt wurden 61 Männer wegen des Atticaaufstands angeklagt, doch wurde Rockefeller Vizepräsident, während Hugh Carey und dann Mario Cuomo Gouverneur von New York wurden. Im Laufe der Zeit liessen sich die in Attica begangenen Greueltaten immer weniger ignorieren, bis die politische Hitze untragbar wurde. Schliesslich befahl Carey, sämtliche von Attica rührenden Anklagen fallen zu lassen, einschliesslich etwaiger Anklagen gegen die Polizei. Dacajeweiah blieb als einziger im Knast. Der frühere Justizminister Ramsey Clark übernahm die Verteidigung von Dacajeweiah von William Kunstler und wurde bei Carey vorständig, um auf die Ungerechtigkeit der weiteren Verwahrung Dacs hinzuweisen. Carey befahl die Entlassung von Dacajeweiah, doch nicht bevor die Gefängnisleitung und Staatspolizisten mehrere Anschläge auf sein Leben versuchten. Dac beschreibt, wie die New Yorker Polizei ihn auf Landstrassen im 100 Meilen Tempo herumfuhr, im Kugelhagel verfolgender Bullen. Nach mehreren Monaten und einer kurzen Neuverhaftung wegen angeblichen Verstosses gegen die Bewährungsauflagen war Dac endgültig frei Im Jahre 1979. Frühe Jahre der Organisation 1980, anlässlich der Teilnahme an dem Black Hills Survival Treffen, begegnete Dac Thomas Bacyacya, einen Vertreter der geistlichen Führer der Hopi, der Kikmongwi. Die Versammlung fand unter der "Mobilisation für das Überleben" statt, einer nationalen Antinuklearbewegung, sowie dem American Indian Movement, das sich dem Uraniumabbau in den Black Hills widersetzte. Eine der Hopi Prophezeiungen redet von einem "Kelch der Asche" der vom Himmel die Menschheit bedroht. Als sie von der Auslöschung von Hiroshima und Nagasaki in Japan hörten, erklärten die Kikmongwi Ende 1945, die Nuklearwaffen seien der vorhergesagte Aschekelch und forderten deren sofortige Abschaffung. Ein anderer Teil der Vorhersage rief die Hopi dazu auf, zu den Vereinten Nationen zu gehen und die ganze Welt anzusprechen. Dac erklärte sich bereit, dieses Unternehmen zu organisieren. Im Herbst 1982 begleiteten mehr als 400 Häuptlinge und geistige Führer die Kikwngwi zum grossen Plenum der Vereinten Nationen. Mehr als 2000 weitere waren dabei und hörten den erneuten Ruf der Hopi zur nuklearen Abrüstung und den Aufruf zu einer radikalen Bewusstseinsänderung der Menschheit. Dac war der Hauptorganisator dieses bedeutsamen Ereignisses, und seine Fähigkeit als ernst zu nehmender Organisator war somit gründlich etabliert. Zu der Zeit zog Dacajeweiah nach Washington, D.C. um, wo sich eine Freundschaft zur Tayac Familie entwickelte. Billy Redwing Tayac, Häutling der Piscataway Indianernation von Südmaryland, seit langem Mitglied von AIM und Aktivist, war weit angesehener Führer und Weiser. Roberta Blackgoat, eine der Anführer des "Big Mountain" Dineh (Navajo) Widerstands, und Duncan Murphy bestimmten Dac, Billy und Louise Franklin-Ramirez, eine Aktivistin nicht indianischer Abstammung dazu, in Washington D.C. eine Unterstützergruppe zu organisieren. Die Dineh Ältesten aus dem Black Mesa Gebiet in der "Four Corners" Region kämpften seit 1984 gegen Zwangsumsiedlung, nachdem ein neues Gesetz (PL 93-531), eingebracht durch Barry Goldwater, die Entfernung von 14,000 traditionellen Dineh (Navajo) Indianern, die im neu definierten Hopi Partition Land (HPL) siedelten, angeordnet hatte. Dieser Prozess wurde bereits seit zehn Jahren mit grimmiger Entschlossenheit vorangetrieben, als Dac um Hilfe angegangen wurde. Mit der Unterstützung von Louise und Billy formte sich unter der Leitung von Dac eine Hilfstruppe von mehreren Dutzenden Aktivisten, genannt die Big Mountain Support Group of Metropolitan Washington' (BMSGMW). Die BMSGMW begann mit einer breiten öffentlichen Aufklärungskampagne und war Sponsor für etliche Delegationen von Dineh und Hopi Ältesten sowie von Experten für internationales und Eingeborenenrecht. Mit der Zeit wurden aus Dac und den Dineh Aktivisten wie Roberta Blackgoat und ihrem Sohn Danny, Larry Anderson und Katherine Smith, Hopi Ältesten wie Will Mace und Earl Pela enge Freunde. Es war Dacs Idee, unterstützt durch BMSGMW und die Piscataway, am endgültigen Stichtag, dem 6. Juli, 1986, eine nationale Demo zu organisieren. Trotz anfänglicher Bedenken von seiten der nationalen BMSG wurde der Stichtagsprotest organisert und zu einem grossen Erfolg. Nationale und internationale Medien berichteten ausführlich über die Kundgebung, während sich 5000 im Sylvan Theater auf der National Mall versammelten, zu jener Zeit der grosste Protest für Indianerrechte der US Geschichte. Im Anschluss an die Big Mountain Kundgebung organisierte Dac zusammen mit der BMSGMW eine Anzahl anderer Kampagnen. Die Gruppe änderte ihren Namen zu American Indian Support Committee' (AISC) und organisierte Dutzende von Demonstrationen in den späten 80er und frühen 90er Jahren. Die Anlässe reichten von Leonard Peltier (eine von AISC im Januar bei Eiseskälte veranstaltete Demo zur Befreiung Peltiers brachte 500 Leute zusammen), bis hin zu Jagd- und Fischrechten der Wisconsin Ojibway (eine Truppe von mehr als hundert stürmte die Hauptversammlung der National Association of Counties, unter Anführung von Dac und Billy Tayac und dem Beistand einer Ojibway Delegation und der Zeremonientrommel der Piscataway. Die Versammlung wies mit überwältigender Mehrheit den indianerfeindlichen Entwurf einer Resolution der Association zurück). Die AISC war Sponsor für Indianerdelegationen von der Arktis bis Südamerika, auf der Suche nach Anhörung ihrer Beschwerden. Liga der Souveränen Eingeborenennationen der westlichen Hemisphäre Im Jahre 1989 rief der Chief der Piscatawaynation Tayac zu einer Konferenz über das Territorium der Tayac auf unter dem Titel "Beyond the Pow-Wow" (in etwa Jenseits des Palavers' ), zu der über 200 indianische Aktivisten und Unterstützer von Nord- und Südamerika zusammenkamen. Im Brennpunkt der Konferenz stand die Frage, wie der Massenkommerzialisierung indianischer Kultur zu begegnen sei, und wie Energie und Ressourcen zum Zwecke der Selbstbestimmung umgeleitet werden können. Während dieser Konferenz war Dac tonangebend, und er kam zu einigen radikalen Schlussfolgerungen über die Zukunft des Native American Aktivismus. Dacs Vision zielte auf die Errichtung einer pan-amerikanischen Indianerorganisation, zusammengesetzt aus Stämmen von Tierra del Fuego bis zur Arktis, und der Verwirklichung der Souveränität der Native Americans gewidmet. Die Liga der Indigenous Sovereign Nations of the Western Hemisphere' (LISN) wurde im Keller der Tayac Familie geboren. Während etliche in der AISC und in der breiteren indianischen Öffentlichkeit diesen Wunschtraum Dacs belächelten, war Dac zusammen mit der Frau des Chiefs Shirley Tayac hart an der Arbeit an einem Grundentwurf der Vision und der Prinzipien für LISN, basierend hauptsächlich auf dem Grossen Gesetz der Iroquois Konföderation. Zusammen mit Chief Tayac reiste Dac zur Kanawake Mohawk Reservation in Quebec, Canada zu einem Treffen mit Louis Hall, dem War Chief der Mohawk Nation, um seinen Rat zu suchen. Chief Hall war sofort begeistert von der LISN Idee und blieb für den Rest seines Lebens eifriger Mitarbeiter. Dac kehrte 1990 nach Washington zurück und begann sofort damit, die Gründungsversammlung von LISN vorzubereiten. Die Konferenz wurde zum Riesenerfolg, unter der Teilnahme von Dutzenden Indianerstämmen (Indian Nations) und mit der Aufstellung eines Programms und von Grundsätzen. Das AISC und andere nicht-indianische Abordnungen einschliesslich einer Delegation der Canada Alliance in Support of Native Peoples (CASNP) wurden als "LISC Alliierte" organisiert. Der ersten Konferenz auf dem Boden der Piscataway folgten fünf andere Konferenzen in USA und Canada. Für viele in der Indianerbewegung führte das Konzept der Native American Souveränität zu einer radikalen und ermächtigenden Bewusstseinsänderung. Das fundamentale Prinzip von LISC war die Auffassung, dass Nationen, welche Völkermord an den indianischen Stämmen verübt haben, weder das moralische noch das ethische Recht haben, deren Schicksal zu bestimmen oder diese bei den Vereinten Nationen zu repräsentieren. Die indianischen Nationen haben Anspruch auf ihre eigene Souveränität und auf das Stimmrecht bei den UN. Viele Aktivisten halten die LISC noch immer für die grösste politische Leistung von Dacajeweiah. Oka und Christopher Columbus Im Jahre 1991 beschloss die Ortschaft Oka bei Montreal, den städtischen Golfplatz über die heiligen Grabstätten der Kanasatake Nation hinaus zu erweitern. Die Kriegergesellschaft der Mohawk organisierte daraufhin eine bewaffnete Blockade und erzwang eine Konfrontation mit dem kanadischen Staat. Das AISC hielt wöchentliche Demos vor der kanadischen Botschaft, und Dacajeweiah reiste nach Kanada. Er schloss sich einer Solidaritätsblockade der Kanasatake Warrior Society an, die die Mercier Brücke, eine Hauptverkehrstrecke über den St. Lawrence Strom, völlig blockiert hatten. Dac und die Krieger hielten die Brücke über einen Monat lang. Die Stadt Oka gab schliesslich nach, und die Blockade wurde gebrochen. Nach dem längsten und teuersten Prozess in der kanadischen Geschichte brauchte eine nicht-native Jury weniger als einen Tag um alle Angeklagten für nicht schuldig zu erklären! Inzwischen war aus Dac ein weitum respektierter Organisator geworden, und zwar nicht nur innerhalb der Native American Community, sondern im ganzen progressiven Lager. Er wurde ein gesuchter Sprecher gegen Globalisierung, gegen nukleare Waffen und Energie, Umweltzerstörung und Rassismus, Antisemitismus und Sexismus. Er war der neue Vater einer schönen Tochter Ora, und seinen Unterhalt verdiente er als gelernter Schreiner. (Dac baute unser wunderschönes Haus in Manassas, VA und nannte es Erdhütte -earth lodge- zu Ehren seiner Mohawk Abstammung.) So war er, zwischen Vorsorge für seine Familie und der Organisation von LISN, mit Arbeit voll eingedeckt, aber er weigerte sich, abzubremsen. Der 12. Oktober 1992 rückte rasch näher und damit der 500. Jahrestag der Invasion von Kolumbus in der westlichen Hemisphäre, und Dac war zum Handeln entschlossen. Dac ging zu AISC und LISN mit dem Vorschlag für einen massiven Protest bei den Vereinten Nationen am 12. Oktober 1992 anlässlich der Kolumbus Feierlichkeiten, die Wahrheit zu sagen über 500 Jahre Genozid , und für Native American Sovereignty aufzurufen. Eine Menge Aktivisten, indianisch und nicht-indianisch, arbeiteten zusammen, um über 10,000 zu der UN zu bringen. Mit Bussen kamen sie von New England und von Washington, D.C., und Aktivisten aus aller Welt kamen nach New York. Bis heute ist die New York Columbus Day Demonstration in 1992 der grösste Protest zur Unterstützung der Selbstbestimmung der indianischen Stämme, der je in Nordamerika stattgefunden hat. Anfang 1993 wurde Dacajeweiah zu einer Konferenz nach Edmonton, Alberta eingeladen, um über die Souveränität der Native Americans zu sprechen, wo er Sandra Bruderer traf, eine schöne, intelligent Frau der Cree, und sich verliebte. Dac zog von D.C. nach Saskatchewan, und später nach Hinton, Alberta, wo er und Sandra ihre Familie begannen. In Hinton lernte Dac William "Jonesy" Ignace kennen, später berühmt als Wolverine. Gustafsen Lake In New York war Dac Mitglied der Sundance Society, und dreimal hatte er beim Piscataway Sundance mitgetanzt unter der Anleitung von Fools Crow, dem spirituellen Chief der Lakota. Nach dem Umzug nach Hinton fuhr er nach 100 Mile House in Britisch Kolumbien, um an dem Sushwash Sundance am Gustafsen Lake teilzunehmen. !994 wurde Dac von John Stevens, dem Sundance Chief, angeboten, der Sundance Chief für 1995 zu werden. Nach sorgfältiger Überlegung fasste er zögernd den verhängnisvollen Entschluss, zu dienen. Seit Jahren hatte der Sushwash Sundance am Gustafsen Lake ohne nennenswerte Vorkommnisse stattgefunden, aber nun stand eine Explosion der Gewalt bevor. Als Dac in 100 Mile House ankam, war er erstaunt über das Ausmass an Rassismus, der sich gegen die Native Americans richtete. Laut Dac:"Die Natives liefen herum mit gesenkten Köpfen, verängstigt im Umgang mit den Örtlichen. Leute wurden umgebracht, und niemand redete davon... Mir kam's vor wie im tiefen Süden der USA. Doch hier schien das Gleiche im tiefen Norden zu passieren." Trotz des virulenten Rassismus in Britisch Kolumbien versammelte Dac die örtliche Sundance Society, und zusammen bereiteten sie sich auf das Zeremoniell vor. Gustafsen Lake liegt auf nicht-abgetretenem Gebiet der Aborigines bei 100 Mile House. Bis zum heutigen Tag verweigert sich Britisch Kolumbien dem Thema Landansprüche der Native Americans, und der grösste Teil der Provinz besteht aus nicht abgetretenem, von den Natives beanspruchten Land. Die Gegend um Gustafsen Lake wird bewirtschaftet von Lyle James. Als Dacajeweiah begann, das Land vorzubereiten, fand er zerbrochene Zäune, welche die Kühe auf den geweihten Sundance Boden liessen. Die Sundance Society machte sich daran, die Zäune zu reparieren, einschliesslich einem, der den Kühen Zugang zum See gewährte. Offenbar waren für Lyle James diese Reparaturen zu viel, sodass er, angestachelt von der RCMP (Royal Canadian Mounted Police), seine Rowdys zum Sundance Gelände schickte, bewaffnet mit Gewehren und Peitschen, wo sie damit drohten, die roten Nigger' zu lynchen, und wo sie den geweihten Adlerstab desekrierten. Als Dac davon hörte, (er war inzwischen nach Hinton zurückgekehrt), schickte er Wolverine mit anderen Mitgliedern der Gesellschaft in das Gebiet und autorisierte sie, Schritte zur bewaffneten Selbstverteidigung zu unternehmen. Dies markierte den Anfang von Monaten des Terrors. Die Sundance Zeremonie im Jahr 1995 fand buchstäblich im Belagerungszustand statt. Im Anschluss an den Sundance blieben ungefähr 15 Mitglieder der Gesellschaft vor Ort, um weitere Schändungen des geweihten Grunds zu verhindern. Während der nächsten zweieinhalb Monate wurden die Sundance Verteitiger wiederholt von örtlichen Halbstarken und wahrscheinlich von der kanadischen Armee angegriffen, aber sie hielten durch. In der Zwischenzeit verhandelten Dac und Wolverine weiterhin mit Lyle James und seinen Anwälten, den Sushwash Chiefs und der Regierung, und die Dinge begannen, sich zu beruhigen. In Zusammenarbeit mit örtlichen Native Polizeibeamten schien eine friedliche Lösung der Situation in Sicht, und der Zeitpunkt für die endgültige Verhandlung wurde gesetzt. Dac und Wolverine kehrten kurzfristig nachhause zurück, um sich um Familienangelegenheiten zu kümmern und liessen eine kleine Sicherheitstruppe am Zeremonienplatz zurück. Ein paar Tage vor den Endverhandlungen kam ein Notruf bei Dac an: Die Sundancegründe lägen unter heftigem Gewehrfeuer von Männern in militärischen Kampfanzügen. Dac handelte sofort, indem er seine alten Anwälte Ramsey Clark und Bill Kunstler anrief und die Native American und Menschenrechtsaktivisten weltweit alarmierte. Den RCMP Posten von 100 Mile House überwältigten Hunderte von Anrufen aus aller Welt. Die offizielle Antwort war, alles sei unter Kontrolle, doch in Wirklichkeit waren es die Eingreiftruppen der RCMP, die für den Angriff verantwortlich waren. Kanadas Wounded Knee Die RCMP liess plötzlich die Native American Polizeibeamten von der Szene verschwinden und informierte sie, dass der Entschluss zum Angriff gefallen sei. Später sollten Gerichtsdokumente aufzeigen, dass der Befehl zum Scharfschiessen speziell auf Dac und Wolverine zielte. Der kombinierte RCMP/Militärangriff hatte den Codenamen Iron Horse/Operation Wallabie und war darauf angelegt, Dac, Wolverine sowie 6 andere Unnachgiebige umzulegen. Zum Glück waren Dac und Wolverine noch draussen' und organisierten den Widerstand. Wolverine brachte ein Kontingent Krieger zurück hinter die Polizeilinien, während Dac von Hinton aus eine internationale Kampagne koordinierte. Die Belagerung ging weiter, als die RCMP nun von der Armee gepanzerte Fahrzeuge (APC's) und Waffen anforderte. Zunächst zögerte die Armee, sich hineinziehen zu lassen, und verweigerte die Zustimmung. Als die RCMP dann mehrere Angriffe' auf Polizeitruppen fingierte, stellte die Armee der RCMP schliesslich 8 Kampffahrzeuge für die Endlösung am 24. August, 1995 zur Verfügung. Dac verstand besser als jeder andere, dass ein Blutbad bevorstand. Und zwar eines, welches in erster Linie Kinder, Ältere und Frauen betreffen würde, und dass tollkühne Massnahmen angebracht waren. In einem Geniestreich nahm er Kontakt auf mit dem progressiven Journalisten Trond Halle von der CBC. Anfang Sommer hatte Dac die Video Filmung der Sushwash Krieger bei ihrem Überlebenstraining in Tarnanzug, mit Jagdgewehren bewaffnet, arrangiert. Dac hatte richtig vermutet, dass, mit der Blockade von Oka/Mercierbrücke frisch im öffentlichen Blickfeld, ein solches Video die Massenmedien anziehen würde. Diese Strategie funktionierte besser als je erwartet, als die CBC die Abendnachrichten mit diesem Video begann. Plötzlich strömten 100 Medienteams nach 100 Mile House und Gustafsen Lake, und nun sah buchstäblich die ganze Welt zu. Die RCMP und das Militär wurden so gezwungen, den Angriff abzusagen. Das Patt hielt den ganzen September, während die RCMP auf niedrigem Niveau Krieg führte und eine irreführende Propagandakampagne betrieb, um die Sundancekrieger zu dämonisieren, insbesondere Dac und Wolverine. Die kanadische Regierung schickte Hunderte von Truppen und Polizei, 8 gepanzerte Fahrzeuge und verschoss 70,000 Runden Munition gegen zwanzig Indianer, zumeist Frauen und Kinder, nur mit Jagdgewehren bewaffnet. Sie benützten Landminen, um eine Pickup hoch zu jagen und töteten beinahe zwei unbewaffnete Lagerteilnehmer, und mit Scharfschützen versuchten sie, Sundancer, die im Gustafsen See schwammen, zu erschiessen. Die Haupttruppe, welche die Regierung bei Gustafsen Lake einsetzte, war die Joint Task Force Two, eine Kommandoeinheit, die auf Ermordung trainiert war und in Jugoslawien bei "Konterterror" eingesetzt wurde. Gustafsen Lake wurde Kanadas eigenes Wounded Knee, wo, nunmehr zum dritten Mal in der Geschichte Kanadas, die Armee gegen kanadische Zivilisten eingesetzt wurde. Peter Montague, Sprecher der RCMP, inszenierte eine kalkulierte Kampagne von Betrug und Verleumdung, brandmarkte Dacajeweiah als cop-killer,und die Sundancer als knallharte Extremisten. Er brachte die CBC dazu, über die öffentlichen Kanäle falsche RCMP Propaganda in das Lager von Gustafsen Lake zu funken. Er war für die Verbreitung von Falschnachrichten über Angriffe auf die Polizei verantwortlich, die nie stattgefunden hatten. Der Zweck dieser ganzen Propaganda war es, dass die RCMP die Sundancer ungestraft angreifen konnte. Die kanadische Regierung erliess ein Ultimatum an die Sundancer, sich bis zum 18. September zu ergeben oder sich auf einen Endangriff gefasst zu machen. Für Dacajeweiah war klar, dass nur mit Verhandlungen über ein Nachgeben eine Katastrophe wie bei Waco zu verhindern war. Er vermittelte persönlich, dass der geistige Sundance Führer John Stevens ins Lager von Gustafsen Lake kommen konnte, um die Aufgabe zu verhandeln. Der Prozess und die Desinformationskampagne der RCMP Der Gustafsen Lake Sundance Prozess war einer der längsten und kostspieligsten in Kanadas Geschichte. RCMP und Regierung hatten Angst, die Problematik der Landansprüche in B.C. könnte zur Hauptsache werden und ging bis ins Extrem, um diese Streitfrage aus dem Prozess heraus zu halten. Laut Dac: "Das meiste Gebiet von B.C. ist immer noch unabgetretenes Land der Ureinwohner, und es gibt keine unterzeichneten Verträge. Das ist für die Grosskonzerne und transnationalen Gesellschaften und für die Regierung ein gewaltiges Problem, denn sie alle haben grosses Interesse an den Naturrohstaffen. Leute wurden schon wegen viel weniger umgebracht, und so waren wir im Grunde genommen Zielscheiben." Bruse Clark, ein bekannter Experte für Eingeborenenrechte, war der Hauptanwalt für die Leute von Gustafsen Lake und lieferte eine exemplarische Verteidigung, welche auf der unbestreitbaren Tatsache beruhte, das Gustafsen Lake nicht- abgetretenes Land ist und somit die Sundancer jedes Recht hatten, sich dort aufzuhalten. Nicht nur wurde diese Verteidigung von dem Richter Bruce Josephson nicht zugelassen, sondern er verpasste keine Gelegenheit, den Anwalt Clark systematisch zu verleumden, kulminierend in der Beschuldigung mentaler Instabilität und in dem Befehl, ihn in die Psychiatrie zu verbringen. Bruce Clark ersuchte dann später um politisches Asyl in Dänemark. Der Richter fand fortwährend gegen die Sundancer und verhinderte deren Kreuzverhör der Regoerungszeugen, doch hatte Dac noch ein Ass im Ärmel. Die RCMP hatte nämlich einen Photographen, Norm Torp, angeheuert, um die verschiedenen organisationsstrategischen Planungssitzungen für Operation Iron Horse zu filmen. Ein Informant machte die Verteidigung auf die Existenz dieser 50 Bänder aufmerksam, die dann erfolgreich in den Prozess eingebracht werden konnten. Der Richter verbot darauf, dass die Jury in mehr als ein paar Minuten der Bänder Einsicht erhielt. Obgleich die Bänder kodiert waren, um Duplikation zu verhindern, gelang es Dac mit Hilfe von Freunden, die Bänder zu dekodieren, und sie wurden auf einem Kabelkanal gezeigt. Die Bänder zeigen, wie die RCMP komplottiert und lügt und mit der Fabrikation von Beweismitteln prahlt. Sie zeigen, wie der Pickup des Lagers in die Luft gejagt wurde und ein Hubschrauber 50mm Geschosse auf die Überlebenden feuert, sowie Film von dem Abschussversuch an dem Schwimmer. Der Film zeigt auch Pläne für die Desinformationskampagne.der RCMP Später wurde aus den kodierten Bändern die Video-Dokumentarfilme "Über dem Gesetz", Teil 1 und Teil 2. Obgleich der Richter eine effektive Verteitigung verhindert hatte, endete der Prozess für die meisten der 18 Angeklagten mit Verurteilung für relativ geringfügige Verstösse und mit Freilassung. Nur Wolverine und James Pinawanakwat, für seine Freunde OJ, wurde für ernstere Verbrechen für schuldig befunden und zu jeweils 8 und 3 Jahren Haft verurteilt. Das Urteil der Richterin Janice Stewart Nach seiner Entlassung floh O.J. aus Kanada nach Oregon, wo er anschliessend verhaftet und eingesperrt wurde. Die kanadische Regierung verlangte seine Auslieferung wegen Verletzung der Bwährungsauflagen und rechnete mit einem Routinefall; sie hatten jedoch nicht mit Dacajeweiah gerechnet, der weiterhin ein schmerzlicher Dorn in ihrem Fell bleiben sollte. O.J. rief schnellstens bei Dac an und informierte ihn, dass die Richterin Janice Stewart in Portland am nächsten Morgen aller Voraussicht nach seine Auslieferung verfügen würde, wenn nicht dramatische Schritte unternommen würden. Dac rief sofort bei dem in Portland lebenden Filmemacher (und mit Dac Koproduzent der Bänder Über dem Gesetz) Mervyn Jones an und bat ihn, der Richterin eine Kopie zu überbringen. Dieser erreichte das Gericht kurz vor Feierabend und hinterliess eine Kopie bei dem Gerichtsdiener. Die Richterin sah sich den Film an und erliess sofort eine einstweilige Verfügung gegen die Auslieferung von O.J., und setzte daraufhin einen Termin für eine volle Anhörung an. Dacajeweiah und der Rechtsprofessor Tony Hall koordinierten die Verteidigungsstrategie und instruierten O.J.'s Verteidiger, seine Argumentation auf den Artikel 4 des US/Canada Auslieferungsvertrags zu stützen. Artikel 4 betrifft politische Fälle und die Forderung nach politischem Asyl für solche, die Verbrechen politischer Natur begangen haben. Dac und Professor Hall stellten dem Gericht hunderte Seiten Dokumentation zur Verfügung, in denen die Frage der nicht-abgetretenen Gebiete in B:C:, der RCMP Desinformations- und Schmierkampagne und, am wichtigsten von allen, die 77000 Runden der auf die Sundancer abgeschossenen Munition dargestellt werden. Professor Hall legte dar, dass O.J. für das Schiessen auf einen Polizeihubschrauber im Anschluss an die Zerstörung des Pickup für schuldig befunden wurde, obwohl das Polizeivideo zeigt, dass beide Männer unbewaffnet waren und unter einem Kugelhagel um ihr Leben rannten. Die Richterin sagte in ihrem Urteil: "Der Vorfall von Gustafsen Lake betrifft eine organisierte Gruppe von Ureinwohnern, die sich in ihrem Heimatgebiet gegen die Besetzung ihrer heiligen und nicht-abgetretenen Gebiete durch die kanadische Regierung erheben." Sie verglich dann das Problem des Landeigentums in B:C: mit den explosiven politischen Streitigkeiten im mittleren Osten und Nordamerika. Dacajeweiah sagte zur CBC: "Es gibt in 500 Jahren keinen politischen Sieg für indianische Völker von vergleichbarer Bedeutung, und ich denke, dass die Richterin hier klar und deutlich sagte: Lasst uns die Illusionen und die Rechtfertigungen für Kolonialismus beseitigen und auf die Herrschaft des Gesetzes schauen.' Der Kampf geht weiter Vor kurzem wurde Gordon Campbell der neue Premier von Britisch Kolumbien (ironischerweise, indem er Ujjal Dossanjh, den für das Debakel von Gustafsen Lake verantwortlichen Justizminister, besiegte) mit dem Wahlversprechen, in der Frage der Kompensation der Eingeborenenrechte auf Land ein Referendum abzuhalten. Diese Bedrohung wird durch Dac und seine Alliierten ernst genommen, in Anbetracht der riesigen Ressourcen und Geldsummen, um die es geht. Dac schwört auf weiteren Kampf gegen Campbell und seine Freunde in der Wirtschaft: "Ujjal Dossanjh wurde zwar durch Campbell besiegt, wird aber trotzdem weiterhin für den Rest seines Lebens jährlich beinahe $750 000 einstecken. Es ist ironisch, dass dieser Faschist, an die Macht gekommen durch meine Initiative von Gustafsen Lake, weiterhin die Kohle der Steuerzahler von B.C. anhäuft.. Wenn andererseits der jetzige Premier Gordon Campbell glaubt, er könne mithilfe eines rassistischen weissen Referendums die Eingeborenenrechte auslöschen, dann stürzt er dieses Land in eine konstitutionelle Krise, die uns wieder einmal an den Rand des Krieges bringen könnte!" Dacs neues Buch, Autobiographie von Himmelsspalter und seiner Frau Sandra Bruderer: Von Attica bis Gustafsen Lake wird diesen Sommer erscheinen, und es bestehen bereits Pläne für eine Vorlesungstour diesen Herbst, die am 9. September, dem 28. Jahrestag von Attica, in New York City beginnen wird. Dac, seine Frau Sandra und ihre vier Kinder Angela, Dylan, Rainbow und Che Thunder haben ihr zuhause in Chase, B.C., einem Vorort von Kamloops. |